Pressemitteilung

Entspannter durch die Wehen

Von Homöopathie bis PDA: Während der Geburt gibt es viele Optionen der Schmerzlinderung.

Schwalm-Eder. Die Geburt eines Kindes ist ein emotionales Erlebnis – und zudem eine äußerst schmerzhafte Erfahrung für die Mutter. „Schwangere, die ihr erstes Kind erwarten, haben oft den Anspruch, die Geburt ohne Schmerzmittel durchzustehen“, weiß Katja Harnischfeger, Leitende Oberärztin der Fachklinik für Gynäkologie und Geburtshilfe am Fritzlarer Hospital zum Heiligen Geist. Doch ihre Erfahrung zeige: Während der Wehen seien die Frauen dankbar für alles, was die Schmerzen lindert.
Die Statistik bestätigt das. Demnach verlangen 50 Prozent aller Frauen, die Medikamente zuvor strikt abgelehnt haben, während der Geburt Schmerzmittel. „Werdende Mütter sollten das als willkommene Unterstützung, aber niemals als Niederlage betrachten“, sagt die Gynäkologin. Zudem biete das Schmerzkonzept, das im Kreißsaal des Hospitals angeboten wird, zahlreiche Abstufungen. „Schmerzen werden individuell unterschiedlich empfunden. Ebenso vielfältig sind unsere Möglichkeiten.“

Bei vielen Frauen zeige schon die Gabe homöopathischer Präparate – zum Beispiel des krampflösenden Mittels Spascupreel in Verbindung mit Buscopan – eine deutliche Wirkung, sagt Hebamme Anna-Lena Heckmann. Reicht dies nicht aus, könnten Schmerzmittel in Tablettenform, als Spritze oder Infusion zum Einsatz kommen. Und auch Lachgas könne die Geburt erträglicher machen.

20 bis 25 Prozent aller Frauen, die am Hospital zum Heiligen Geist auf natürlichem Weg entbinden, bekommen während der Geburt eine so genannte Periduralanästhesie (PDA). Dabei wird mithilfe einer Injektion im Bereich der Lendenwirbelsäule die Schmerzweiterleitung vom Rückenmark zum Gehirn unterbunden. Vorteil: Die Mutter kann die Geburt wach miterleben, spürt jedoch keinen Schmerz mehr. „Sind alle anderen Stufen unseres Schmerzkonzepts ausgeschöpft und ist die Mutter am Ende ihrer Kräfte, kommt diese Methode infrage“, sagt Katja Harnischfeger. Eine PDA wirke sich meist positiv auf den Geburtsverlauf aus, denn die Frauen seien nach der Narkose physisch und psychisch entspannter. „Doch wie bei allen anderen Schmerzmitteln gilt: Die Frau allein entscheidet, ob sie diese Möglichkeit nutzen möchte.“

Komplikationen seien bei einer PDA extrem selten, sagt Dr. Christos Nikolaidis, Leitender Abteilungsarzt für Anästhesie. Und auch im Nachhinein seien keine Schmerzen im Rückenbereich zu erwarten. „Diese Form der Narkose ist ein Geschenk für werdende Mütter“, weiß der Facharzt für Anästhesiologie. Inzwischen gebe es sogar eine leichte Form der Periduralanästhesie, bei der die Frau weiterhin laufen kann.

Von Pamela De Filippo
 

Hintergrund

Fachklinik für Gynäkologie und Geburtshilfe


Für werdende Eltern bietet das Fritzlarer Hospital zum Heiligen Geist jeden zweiten und vierten Montag im Monat Kreißsaalbesichtigungen an. Treffpunkt ist jeweils um 18:00 Uhr in der Alten Cafeteria. Zum Angebot der Fachklinik für Gynäkologie und Geburtshilfe gehört außerdem eine Geburtensprechstunde, die nach telefonischer Vereinbarung besucht werden kann.

Kontakt:

Fachklinik für Gynäkologie und Geburtshilfe am Hospital zum Heiligen Geist
Telefon: 05622 997-342
E-Mail: gyn@hospital-fritzlar.de