Pressemitteilung

Spezialisiert auf ein breites Spektrum

Die Klinik für Kardiologie und Pulmologie am Hospital zum Heiligen Geist in Fritzlar: Es ist in etwa so groß wie eine geballte Faust, wiegt zwischen 300 und 350 Gramm und pumpt Tag für Tag bis zu 10 000 Liter Blut durch unsere Gefäße: Das Herz ist unser wichtigstes Organ und wird nicht ohne Grund als Motor unseres Körpers bezeichnet.

Im gesamten Leben schlägt ein gesundes Herz durchschnittlich bis zu drei Milliarden Mal. Doch nicht jedes Herz ist gesund – die möglichen Erkrankungen sind vielfältig und können im Laufe des Lebens jeden von uns treffen. 

Auf dieses breite Spektrum an Herzerkrankungen ist das Hospital zum Heiligen Geist in Fritzlar bestens vorbereitet. Einem professionellen und gut ausgebildeten Team aus Fachärzten, Anästhesisten, Krankenschwestern und Pflegekräften stehen zwei voll ausgestattete Katheterlabore zur Verfügung. In den vergangenen Jahren wurde zudem laufend in modernste Technik investiert, in allen Bereichen der Klinik für Kardiologie und Pulmologie. „Dadurch können wir im Team viele komplexe Situationen meistern und eine große Bandbreite an Erkrankungen behandeln“, sagt Chefarzt Elvis Ypi, der am 1. Juli 2023 die Leitung der Klinik übernommen hat. „Mein Ziel ist es, die Abteilung auf einem fachlich hohen Niveau zu leiten und dabei unseren Patienten vor Ort als vertrauensvoller Ansprechpartner zur Seite zu stehen“, sagt Ypi. „Mir geht es darum, den Aufenthalt der Patienten so optimal wie möglich zu gestalten. Das fängt bei einer gut abgestimmten Kommunikation an, umfasst aber auch die Einbeziehung der Patienten in wichtige Entscheidungen und einen gegenseitigen Vertrauensaufbau.“ 

Ein Beispiel für die gut abgestimmte Kommunikation ist das „Heart-Team“: In Absprache mit Herzchirurgen werden regelmäßig aktuelle Fälle besprochen und gemeinsame Entscheidungen für eine bestmögliche Behandlung getroffen. Die Beschwerden und Erkrankungen der Patienten können dabei ganz unterschiedlicher Natur sein. Der am häufigsten erworbene Klappenfehler – insbesondere im höheren Lebensalter – ist etwa die Mitralklappeninsuffizienz. „Symptome wie Luftnot, fehlende Belastbarkeit und Müdigkeit können die Lebensqualität drastisch einschränken“, sagt Ypi. Das Standardverfahren bei einer solchen Insuffizienz sei eine Operation mit Reparatur der Mitralklappe. „Allerdings ist eine solche Prozedur bei den meisten Patienten aufgrund der Begleiterkrankungen und des fortgeschrittenen Alters nichtmöglich.“ Für diese Patienten stelle die kathetergestützte Mitralklappentherapie eine wichtige Therapiealternative dar. Hierfür ist das Fritzlarer Krankenhaus als eines von sehr wenigen Krankenhäusern in Nordhessen und Umgebung vom Medizinischen Dienst zertifiziert. 

Ein ebenfalls häufig auftretendes Leiden ist das Vorhofflimmern – etwa zwei Prozent der Bevölkerung sind davon betroffen, bei den über 65-Jährigen sind es sogar rund sieben Prozent. Dabei handelt es sich um eine Herzrhythmusstörung, bei der die Vorhöfe des Herzens unregelmäßig und chaotisch schlagen. Dies kann in der Folge zu Herzrasen, Herzschwäche und Blutgerinnseln führen. Zur Behandlung wird in der Klinik die Kryoablation eingesetzt – ein spezielles Katheter- basiertes Gerät, das bestimmte Bereiche im Herzen vereist und dadurch den normalen Herzrhythmuswiederherstellen soll. Führen weder diese Kälteablation noch Medikamente zum Erfolg, bietet sich als Alternative eine AVKnoten-Ablation und eine Schrittmacherimplantation an. „Je nach individuellem Bedarf und Zustand des Herzens bieten wir verschiedene Arten von Schrittmachern an“, so der Chefarzt. „Pro Jahr setzen wir etwa 130 Herzschrittmacher ein.“ 

Die Leistungen der Klinik umfassen noch viele weitere Krankheitsbilder – angefangen bei der Herzinsuffizienz über koronare und strukturelle Herzerkrankungen bis hin zu Lungenarterienembolien. „Das angebotene Spektrum ist mit kleinen Ausnahmen auf dem Niveau der Maximalversorger“, sagt Ypi. „Unsere Klinik hat aber den großen Vorteil, viel individueller auf die Patienten eingehen zu können als große Häuser. Die Patienten finden sich bei uns leichter zurecht und müssen sich gleichzeitig nicht so oft auf neue Ärzte einstellen.“ 

Zudem sei eine stationäre Behandlung oft gar nicht mehr notwendig, vieles funktioniere mittlerweile ambulant. „Wir behandeln im Jahr etwa 6600 Patienten ambulant und 2700 stationär“, sagt Ypi. Die ambulante Betreuung erfolge zu einem großen Teil über das Medizinische Versorgungszentrum (MVZ), das zudem meist die erste Anlaufstelle für die Patienten sei. „Mittlerweile gibt es viele Leistungen, die früher stationär angeboten wurden, aber heutzutage ambulant möglich sind“, so Ypi. Auch nach einer Narkose könnten Patienten oft am selben Tag wieder nach Hause. Zu den ambulanten Leistungen gehören etwa der diagnostische Herzkatheter, der Batteriewechsel des Schrittmachers oder Defibrillators, der Schluckultraschall, die elektrische Kardioversion sowie die Stress-Echokardiografie. Und in Zukunft soll das Spektrum an der Klinik für Kardiologie und Pulmologie sogar noch weiter ausgebaut werden, sagt Ypi: „Geplant ist unter anderem eine zeitnahe Zertifizierung als Chest Pain Unit, die der Überwachung von Patienten mit Brustschmerzen dient.“

ZUR PERSON

ELVIS YPI ist 34 Jahre alt und absolvierte sein Studium in Albanien. Er verfügt mittlerweile über zehn Jahre Erfahrung in der Kardiologie in Deutschland. Seit dem 1. Juli 2023 ist er Chefarzt der Klinik für Kardiologie und Pulmologie am Hospital zum Heiligen Geist. Seine Ehefrau arbeitet ebenfalls am Hospital – als Oberärztin in der Zentralen Notaufnahme. Dr. Ypi hat einen Sohn und sein größtes Hobby ist das Reisen.

HINTERGRUND

Die Leistungen der Klinik für Kardiologie und Pulmologie im Überblick:

Herzinsuffizienz: Die Klinik ist spezialisiert auf die moderne Behandlung und bietet maßgeschneiderte Therapien, um die Lebensqualität der Patienten zu steigern und die Herzfunktion zu optimieren.
Koronare Herzerkrankung: Patienten mit Herzinfarkt und chronisch verengten Herzkranzgefäßen profitieren von einer umfassenden Behandlung und Diagnostik durch moderne bildgebende Messverfahren.
Herzrhythmusstörung und Elektrophysiologie: Mittels Katheterverfahren werden gezielt abnormale Herzgewebebereiche behandelt, um das Herz wieder in Takt zu bringen und die
Symptome von Herzrhythmusstörungen zu lindern.
Strukturelle Herzerkrankung: Herzklappenfehler wie die Undichtigkeit der Mitralklappe werden identifiziert und mittels minimalinvasiven Verfahren behandelt. Bei Patienten mit Vorhofflimmern und erhöhter Blutungsneigung bietet sich der Verschluss des linken Vorhofohrs, um Blutgerinnselentwicklung zu vermeiden. Bei geeigneten Patienten, die einen Schlaganfall erlitten haben und bei denen ein „Loch“ der Vorhofscheidewand festgestellt wird, kann diese über ein Implantat verschlossen werden.
Herzschrittmacher und Defibrillatoren: Das erfahrene Team um Elvis Ypi führt die Implantation von verschiedenen Arten von Herzschrittmachern durch – einschließlich der neuesten Technologien wie Hisbündel-Schrittmacher und kabellosen Geräten. Dies umfasst natürlich auch die regelmäßige Nachsorge und die Einstellungen für die optimale Leistung.
Lungenarterienembolie: Bei dieser lebensbedrohlichen Erkrankung setzt die Klinik auf moderne Technik und spezielle Katheter, um Blutgerinnsel aus der Lunge zu entfernen oder aufzulösen. Innovative Verfahren ermöglichen eine effektive Behandlung, um den Blutfluss in den Arterien wiederherzustellen und somit das Risiko lebensbedrohlicher Komplikationen zu reduzieren.

KONTAKT

Hospital zum Heiligen Geist
Klinik für Kardiologie und Pulmologie
Am Hospital 6
34560 Fritzlar

Terminvereinbarung MVZ:
0 56 22 / 99 70
info@mvz-fz.de
» heimatnah-versorgt.de

Artikel und Foto aus HNA vom 29.07.2023, von André Elsebach

Bildunterschrift: Der neue Chefarzt im Katheterlabor: Elvis Ypi möchte die Klinik für Kardiologie und Pulmologie auf einem fachlich hohen Niveau leiten und den Patienten als vertrauensvoller Ansprechpartner zur Seite stehen.