Pressemitteilung

Eine neue Leitung für die Gastroenterologie

Dr. med. Andreas Greger ist neu am Hospital zum Heiligen Geist in Fritzlar

Die Gastroenterologie ist ein Teilgebiet der Inneren Medizin und befasst sich mit Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes, der Leber und der Bauchspeicheldrüse. Kliniken leisten hier einen ganz entscheidenden Beitrag zur Diagnostik und Therapie. Denn: Hausärzte sind für die Patienten zwar die erste Anlaufstelle, stoßen jedoch oft an ihre Grenzen. An dieser Stelle kommt Dr. Andreas Greger ins Spiel. Der neue Sektionsleiter der Gastroenterologie am Hospital zum Heiligen Geist in Fritzlar bringt eine langjährige Erfahrung und eine daraus resultierende hohe Expertise mit. Im Interview spricht der 43-Jährige über seine Pläne am Hospital, die interdisziplinäre Zusammenarbeit mit anderen Abteilungen und seinen Umgang mit Patienten.

Herr Dr. Greger, was reizt Sie an Ihrer neuen Position als Sektionsleiter?

Auf fachlicher Ebene freue ich mich auf den Gestaltungsspielraum – dass ich Dinge in der Gastroenterologie so anpacken und umsetzen kann, wie ich es mir vorstelle. Die Strukturen sind hier bereits sehr professionell. Deshalb kann ich zwar einerseits Vieles beibehalten, manche Dinge können andererseits aber sicher noch weiterentwickelt werden.
Zudem wird mich die Führungsposition auch persönlich voranbringen. Ein Team zu leiten, meine Erfahrungen weiterzugeben, zu fördern und zu fordern und dabei schlussendlich die Verantwortung zu tragen, empfinde ich als sehr positiv. Und ich habe das Gefühl, dass alle Mitarbeiter um mich herum total motiviert sind. Auch das treibt mich an.

Was möchten Sie ändern, was beibehalten?

Viele Änderungen sind in der Abteilung gar nicht notwendig. Beibehalten möchte ich auf jeden Fall, dass bereits bestehende breite gastroenterologische Angebot mit weitreichenden diagnostischen Möglichkeiten. Wir sind zwar kein Maximalversorger, müssen uns aber auch definitiv nicht vor großen Kliniken verstecken.
Was ich gerne etwas vorantreiben möchte, ist die Sonographie, also den Ultraschall. Das wird uns in Zukunft die Möglichkeit geben, mit dem Ultraschall als non-invasive Maßnahme aussagekräftige Diagnosen zu erstellen und bereits vorab herauszufinden, ob ein invasives Eingreifen überhaupt erforderlich ist. Diese differenzierte und genauere Diagnostik kommt dem Patienten natürlich zugute.
Ein Ableger der Sonographie ist zudem die Endosonographie – ein Ultraschall von innen mithilfe eines flexiblen Schlauchs und einer Kamera. Das wird uns in Zukunft bei vielen Fragestellungen eine extrem hohe Sicherheit geben – etwa bei Bauchspeicheldrüsen- und Gallenwegserkrankungen, aber auch in der Diagnostik von Magen- und Speiseröhrenkrebs.
Das Thema der Sonografie war am Hospital bisher etwas unterrepräsentiert, da Fachärzte für diese Untersuchungen auch eine spezielle Qualifikation benötigen.

Und diese Qualifikation bringen Sie mit?

Genau. Ich besitze im Bereich der Inneren Medizin ein Zertifikat der Deutschen Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin. Dieses teilt sich in drei Stufen auf – ich habe das Zertifikat der Stufe zwei und kann damit eine hochqualifizierte Diagnostik durchführen. Neben langjähriger praktischer Erfahrung musste ich Tausende Ultraschalluntersuchungen nachweisen und theoretische und praktische Prüfungen absolvieren, um diese Qualifikation zu erlangen. Das befähigt mich zudem auch als Ausbilder in diesem Bereich -– und ich finde es wichtig, mein Wissen ans Team weiterzugeben, damit die Kompetenz möglichst breit gestreut ist.

Was sind denn eigentlich die typischen Krankheitsbilder, mit denen die Patienten zu Ihnen kommen?

Als Grundversorger decken wir im Grunde alles ab, was sich auf den Magen-Darm-Trakt sowie die Leber und Bauchspeicheldrüse bezieht. Symptome sind etwa Durchfall, Erbrechen, Übelkeit und Schluckstörungen. In der interdisziplinären Zusammenarbeit aber auch Krankheiten der Niere oder der Lunge.
Dabei geht es eigentlich immer um weiterführende Diagnostik, wenn der Hausarzt nicht mehr weiterkommt. Er hat oft ein begrenztes Maß an technischen Geräten und kann manche Dinge einfach nicht leisten – beispielsweise ein High End Ultraschall oder endoskopische Diagnostik.

Das heißt, Patienten kommen eigentlich grundsätzlich über den Hausarzt zu Ihnen?
Genau, bei ambulanten Untersuchungen wie Darmspiegelungen mit einer Überweisung. Bei stationären Angelegenheiten mit einer Einweisung des Hausarztes.

Sie sprachen bereits von der interdisziplinären Zusammenarbeit. Wie wichtig ist diese generell in der Gastroenterologie?

Sehr wichtig. Ein gutes Beispiel dafür ist das Tumorboard. Dabei tauschen wir uns regelmäßig mit anderen Fachärzten – etwa Bauchchirurgen, Strahlentherapeuten, Onkologen, Pathologen und Gynäkologen – zu individuellen Fällen aus und besprechen im Team, welche Diagnostik möglich ist und welche Therapie die sinnvollste ist. So finden wir die beste Strategie für den jeweiligen Patienten. Der interdisziplinäre Austausch ist aber immer extrem wichtig und findet nahezu täglich zwischen den relevanten Abteilungen statt. Eine besonders enge Zusammenarbeit besteht etwa zwischen der Gastroenterologie und der Viszeralchirurgie unter der Leitung von Dr. Bismarck.

Was ist Ihnen im Umgang mit den Patienten besonders wichtig?

Das Wichtigste ist Vertrauen auf beiden Seiten. Der Patient muss uns vertrauen, dass wir das Richtige tun. Wir müssen ihm vertrauen, dass er unsere Entscheidung mitträgt. Zudem braucht es ein respektvolles Miteinander und einen freundlichen Umgang. Und natürlich geht es um qualitativ hochwertige und zugleich menschliche Medizin. Wir wollen auf höchstem Niveau therapieren, aber das Menschliche nie vergessen. Empathie ist daher ein ganz entscheidender Faktor, den ein Arzt niemals aus den Augen verlieren sollte.

Zur Person:
Dr. med Andreas Greger wurde in München geboren und hat seine Kindheit und Jugend im Allgäu verbracht. Sein Studium absolvierte er in Magdeburg. Die vergangenen Jahre war er als Arzt bei verschiedenen Kliniken in Kassel angestellt, wo er heute noch mit seiner Frau und seinen zwei Kindern lebt. Seine Freizeit verbringt er gerne mit seiner Familie und mit Sport – und hin und wieder vor seiner PlayStation, wenn er Zeit findet. 

VON ANDRÉ ELSEBACH