Pressemitteilung

Den Schmerz mit Hitze ausschalten

Thermokoagulation ist eine wirksame Therapie bei chronischen Rückenbeschwerden.

Schwalm-Eder. Wer unter chronischen Rückenschmerzen leidet, ist im Alltag oft stark eingeschränkt. Arbeiten, Hobbys nachgehen, nachts durchschlafen: Für viele Betroffene ist das kaum möglich. Eine schonende Möglichkeit, die Schmerzen einzudämmen, ist die so genannte Thermokoagulation. Bei dieser Therapie werden feinste Nervenfasern verödet – und so die Verleitung des Schmerzes unterbunden. Wie diese Methode funktioniert und für wen sie geeignet ist, erklärt Oberarzt Dr. Christian Gäck, Facharzt für Chirurgie sowie Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie am Hospital zum Heiligen Geist in Fritzlar.

Herr Dr. Gäck, in welchen Fällen ist die Thermokoagulation eine geeignete Therapie?

Dr. Christian Gäck: Grundsätzlich kommt diese Methode für Patienten infrage, die unter chronischen Rückenschmerzen leiden und bei denen eine Operation nicht unmittelbar notwendig ist. Oft handelt es sich um degenerative Erkrankungen wie Arthrose. Voraussetzung für eine Therapie mit Thermokoagulation ist, dass die Schmerzen bereits seit längerem bestehen und sowohl Krankengymnastik als auch Schmerzmittel keine Linderung bringen.

Wie funktioniert eine solche Verödung?

Dr. Christian Gäck: Vor der Therapie durchlaufen die Patienten eine umfangreiche Diagnostik, um die Ursache des Schmerzes zu ermitteln. Liegt keine akute Erkrankung vor, die sofort operiert werden muss, kann eine Thermokoagulation erfolgen. Dabei werden feine Nervenfasern mittels einer speziellen Hitzesonde und unter Röntgenkontrolle punktuell verödet. Um genau zu bestimmen, welche Nervenäste für den Schmerz verantwortlich sind, führen wir vor diesem minimalinvasiven einen Test durch: Wir betäuben die betreffende Stelle lokal. Lässt der Schmerz nach, wird auch eine Verödung an genau dieser Stelle Erfolg bringen.

Welche Vorteile hat die Therapie gegenüber anderen Methoden?

Dr. Christian Gäck: Der Eingriff ist minimal-invasiv und daher sehr risikoarm. Eine Narkose ist nicht notwendig, lediglich eine lokale Betäubung. Während eine Operation meist mit einem längeren Krankenhausaufenthalt verbunden ist, bleiben unsere Patienten bei einer Thermokoagulation nur 48 Stunden in der Klinik. Die Wirkung ist relativ schnell spürbar, und oft können die Patienten die Dosis der Schmerzmedikamente nach dem Eingriff deutlich herabsetzen, sind schnell wieder belastbar.

Das Hospital bietet Thermokoagulation seit 2014 für Patienten mit Rückenschmerzen an. Welche Erfahrungen gibt es mit dieser Therapie?

Dr. Christian Gäck: Unsere Erfahrungen sind durchweg positiv. Patienten, die wir mit dieser Methode behandeln, gewinnen ein großes Stück Lebensqualität zurück. Sie können wieder aktiv am Leben teilhaben und sind sehr dankbar dafür. In der Regel hält die Wirkung mehrere Monate oder sogar Jahre an.

Terminvereinbarung: über das MVZ am Hospital zum Heiligen Geist
Telefon: 05622 997-635.

Zur Person

Oberarzt Dr. Christian Gäck, Facharzt für Chirurgie und Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie, ist seit 2014 am Hospital zum Heiligen Geist in Fritzlar tätig. Er studierte in Marburg, seine Facharztausbildung absolvierte der gebürtige Bad Wildunger in Wiesbaden. Dr. Gäck ist verheiratet und Vater von zwei Kindern. Mit seiner Familie lebt er in Fritzlar.

 

Von Pamela De Filippo