Sicherheit rund um die OP

Risikomanagement im Hospital in Fritzlar

Potenzielle Fehlerquellen zu analysieren, um gezielt Schadensfolgen zu verhindern: Dieses Ziel verfolgen wir  mit der konsequenten Umsetzung des sogenannten Risikomanagements. Besonders im OP helfen Kontrollen und Kommunikation zwischen den beteiligten Ärzten, Pflegenden und Patienten, Fehler zu vermeiden.

Gefahr erkannt, Gefahr gebannt

Um Eingriffsverwechslungen auszuschließen, gelten im OP die strengen Richtlinien des deutschlandweiten Aktionsbündnisses für Patientensicherheit. Bereits beim operativen und anästhesiologischen Aufklärungsgespräch vor oder nach der Aufnahme wird der Patient vom Operateur oder einem umfassend informierten Arzt aktiv zu Name, Geburtsdatum, Eingriffsort und -art befragt, Akten und Röntgenbilder werden abgeglichen und das Ergebnis wird in der Patientenakte dokumentiert. "Bitte zeigen Sie mir, an welcher Stelle der Eingriff erfolgen soll", könnte es im Gespräch heißen. Auch Angehörige werden einbezogen, wenn der Patient selbst nicht in der Lage ist, die erforderlichen Angaben zu machen. Ein weiterer Check ist das Patientenarmband, das jeder Patient bereits bei der Aufnahme erhält und ihn zweifelsfrei ausweist.

Zeichen setzen bei der OP-Vorbereitung

Noch auf der Station zeichnet der Chirurg beim Patienten mit einem wasserfesten Stift die zu operierende Stelle an, um Seitenverwechslungen auszuschließen. Bevor es zum OP geht, haken die Pflegenden auf der Station eine Checkliste ab und weisen den Arzt auf eine eventuell noch fehlende Eingriffsmarkierung hin.

Bei der Organisation der Besetzung von Operationssäalen können kurzfristige Neubelegungen und Änderungen notwendig sein. Zudem werden oft in rascher Abfolge mehrere ähnliche Operationen durchgeführt - Umstände, die die Verwechslungsgefahr erhöhen. Deshalb erfolgt eine Überprüfung unmittelbar vor Eintritt in den Saal. "Wie heißen Sie? Was soll heute bei Ihnen operiert werden?", wird der Patient beim Einschleusen in den OP gefragt. Die Angaben gleicht das Team mit Akte und OP-Plan ab. Patienten ohne eindeutige Eingriffsortmarkierung werden nicht eingeschleust.

Team-Time-Out im OP: So viel Zeit muss sein

Einen weiteren Check von Identität, Eingriffsart und -ort nimmt der Anästhesist vor dem Einleiten der Narkose vor. Letzte Barriere beim Risikomanagement im OP ist das sogenannte Team-Time-Out: Bevor der erste Schnitt erfolgt, geht das OP-Team noch einmal gemeinsam eine Checkliste durch.

Auch hier gilt: Jeder trägt Verantwortung, Fehler zu vermeiden. Entscheidend ist der Gemeinschaftsgedanke. Alle Mitglieder des OP-Teams müssen gleichberechtigt sein, einen Verdacht auf eine gewisse Unsicherheit oder einen Fehler zu äußern. Das Team-Time-Out behindert nicht den Ablauf im OP und gibt letztlich dem Operateur die Gewissheit, alle Fehlerquellen ausgeschlossen zu haben. Erst wenn alle abgefragten Informationen übereinstimmen und die Durchführung des Team-Time-Outs dokumentiert wurde, darf die Operation beginnen.  

Die standardisierten Kontrollinstrumente und Checklisten geben Sicherheit. Allen Beteiligten. Vor allem aber den Patienten.